Smartphones und Tablets erfreuen sich stetig wachsender Beliebtheit und verändern die Kommunikations- und Mediennutzungsgewohnheiten ihrer Nutzer nachhaltig. Gleichzeitig bietet die neue Generation mobiler Endgeräte eine Vielzahl neuer Möglichkeiten für das Mobile Marketing. Wer diese Chancen erfolgreich nutzen will, sollte unsere Trends im Mobile Marketing 2011 kennen:
Location Based Services
Location Based Services sind eines der Top-Themen 2011: Die überwiegende Anzahl an Smartphones besitzt eine GPS-Funktion, die es ermöglicht, den genauen Standpunkt des Nutzers zu bestimmen. Sie ermöglichen es Marketern, individuelle, zum jeweiligen Standort des Handybesitzers passende Informationen oder auch Werbung wie etwa Coupons oder Rabatte anzubieten. Foursquare und Gowalla zählen zu den bekanntesten Location Based Service-Anwendungen. Weltweit nutzen etwa 4,5 Millionen Menschen Foursquare, davon ca. 40.000 in Deutschland. Eine deutschsprachige Version der Anwendung ist für 2011 geplant. O2, Vapiano oder L’TUR gehören zu den Pionieren, die Foursquare zu Werbezwecken nutzen. Und auch Facebook hat mit „Places“ einen eigenen Service eingeführt.
App oder Browser-Anwendung?
Wer eigene Apps realisieren will, kennt das Problem: Für welche Plattform soll ich meine App entwickeln? Wer wirklich eine Vielzahl an Smartphone-Nutzern erreichen will, sollte Apps für unterschiedlichste Betriebssysteme entwickeln. Es ist jedoch kaum möglich und ökonomisch wenig sinnvoll, identische Apps für iPhone, Android, BlackBerry, Ovi & Co. zu erstellen. Es bietet sich daher an, plattformunabhängige Anwendungen zu realisieren, die in mobilen Browsern laufen. Diese Lösung bietet zudem eine Vielzahl weiterer Vorteile: eine Suchfunktion ist in diesen Applikationen ebenso einfach möglich, wie deren bequemes Update. Darüber hinaus entfällt bei einer mobilen, browserbasierten App die Kontrolle seitens der Betreiber von App Store oder Marketplace. Bei allen Vorteilen: Apps für Smartphones haben derzeit in Bezug auf ihre technischen Möglichkeiten noch die Nase vorn. Zukünftig wird HTML5 diesen Abstand jedoch verkürzen – entsprechend werden 2011 viele Unternehmen anstelle von weiteren Applikationen mit mobilen Portalen nachziehen.
Social Media goes mobile
Social Media boomt, auch mobil: Nach Aussage von Facebook nutzen bereits 200 Millionen Facebook-Nutzer mobile Endgeräte zur Nutzung ihres Facebook-Accounts. Ein Trend, der sich durch den neuen Location Based Service „Places“ weiter verstärken wird. Auch der Microblogging-Dienst Twitter und ortsbezogene Dienste wie Foursquare und Gowalla gewinnen immer mehr mobile Nutzer. Darüber hinaus hat auch YouTube ein Relaunch des mobilen Portals vollzogen.
Mobile Couponing
In den USA längst etabliert, hatte Mobile Couponing in Deutschland bislang mit Startschwierigkeiten zu kämpfen. Doch erste erfolgreiche Kampagnen von Kentucky Fried Chicken, FootLocker und Kinowelt verhalfen dem Trend zu mehr Akzeptanz beim Verbraucher und ersten Erfolgen. Das Prinzip des Mobile Couponing ist simpel: Nutzer erhalten Coupons für Geschäfte in ihrer Umgebung über eine App direkt auf ihr Handy. Zeigen sie diese beim Bezahlen in den jeweiligen Geschäften vor, erhalten sie direkt den versprochenen Rabatt. In Kombination mit Location Based Services wird Mobile Couponing 2011 eines der großen Top-Themen.
Mobile Commerce
Die von denkwerk erstellte Studie „Mobile Commerce Insights“ zeigt: 80% der Smartphone-Besitzer informieren sich bereits mobil über Produkte, 56% konsumieren bereits über ihr mobiles Endgerät. Bei weiter steigenden Smartphone-Nutzerzahlen wird es daher für viele Online-Händler immer attraktiver, mit einem mobilen Online-Shop im M-Commerce durchzustarten. Besonders beliebt bei mobilen Käufern sind Produkte, die problemlos unterwegs gekauft werden können: z.B. Bahntickets oder kurzfristige Hotelbuchungen bei Geschäftsreisenden.
Augmented Reality
Die Deutsche Post, die Süddeutsche Zeitung und Immowelt setzen bereits auf Augmented Reality (erweiterte Realität). Und auch Sausalitos tut dies gemeinsam mit Coke Zero. Dabei setzen die beiden Partner auf eine Kampagne, die Nutzern nicht nur einen Überraschungseffekt sondern auch einen echten Mehrwert in Gestalt eines Gratis-Softdrinks bietet. 2011 wird sich zeigen, ob Augmented Reality sich durchsetzen kann. Dabei ist jedoch eines entscheidend: Augmented Reality-Anwendungen müssen über eine einfache Usability verfügen, um den Sprung in den Massenmarkt zu schaffen.
Mit Augmented Reality bezeichnet man die computergestützte Erweiterung der wahrgenommenen Realität. Dabei können die angebotenen Zusatzinformationen alle menschlichen Sinne ansprechen. In der Regel beschränkt man sich jedoch bei Anwendungen, die die erweiterte Realität nutzen, auf die visuelle Darstellung von Informationen, also auf die Ergänzung von Bildern oder Videos. Diese Zusatzinformationen oder virtuellen Objekte werden mithilfe von Einblendungen/Überlagerungen geliefert.
Das Handy ersetzt den Geldbeutel
In Entwicklungsländern hat es sich längst als Zahlungsmittel etabliert, nun ist es auch bei uns dabei, sich als Zahlungsmittel zu etablieren: das Handy. Als elektronische Geldbörse werden sich mobile Endgeräte dank mobile Micro Payment immer mehr zur Begleichung kleinerer Geldbeträge durchsetzen.
Near Field Communication
In Ermangelung von NFC-fähigen Handys steckte die Near Field Communication Technologie – also der kontaktlose Austausch von Daten über kurze Distanzen – in Deutschland bislang noch in den Kinderschuhen. Dennoch testet etwa die Deutsche Bahn die neue Technologie zur kontaktlosen Datenübertragung im Rahmen von „Touch & Travel“ auf ausgewählten Strecken. Auch der Rhein-Main Verkehrsverbund startete ein NFC-Projekt: Fahrgäste können mit ihrem Handy Tickets erwerben und Informationen zum aktuellen Streckenverlauf abrufen. Wie dies in der Praxis aussieht, können Sie hier erleben. Positive Impulse zur Durchsetzung dieser Technologie dürften die Einführung des iPhone 5 und Nexus S geben, die beide über einen NFC-Chip verfügen sollen.
Mobile Healthcare
Die steigende Zahl an Smartphones wird auch dem Bereich Mobile Healthcare zum Durchbruch verhelfen. Erste Applikationen etwa zur Pulsmessung oder für EKGs existieren, demnächst werden weitere – etwa zur Überwachung des Blutzuckers von Diabetikern – folgen. Allen ist gemein, dass die Daten sicher an Ärzte übermittelt werden können, um eine funktionierende Fern-Überwachung zu ermöglichen.