Was ist die Grundvoraussetzung dafür, dass Bilder in E-Mails wirken? Richtig: Man muss sie überhaupt zu sehen bekommen. DAS ist alles andere als trivial. Vor allem im B2B-Bereich ist Outlook das relevante E-Mail-Tool, und dort werden Bilder standardmäßig geblockt. Und ganz ehrlich: wer klickt schon auf die rechte Maustaste, um die Bilder anzeigen zu lassen. Sie? Sehen Sie!
Analysieren Sie die E-Mail-Systeme Ihrer Empfänger: Wenn Sie viele mobile Öffnungen haben: perfekt. In aller Regel werden Bilder standardmäßig angezeigt. Und gerade auf mobilen Endgeräten mit ihren kleinen Bildschirmen wirken Bilder besser als Text, der häufig nicht gut zu lesen ist. Wenn Sie hingegen eine B2B-Leserschaft haben: Achten Sie vor allem dann genau darauf, dass die Botschaft auch ohne Bilder „rüberkommt“. Arbeiten Sie mit Tabellen, mit verschiedenfarbigen Hintergründen etc. Auch ohne Bilder lässt sich eine grafische Mail gut strukturieren. Generell können Sie eine Vielzahl von Techniken anwenden (z.B. die Nutzung von alt-Tags, Texte, die die Bilder erklären und zusätzliche Links haben), um auch bei unterdrückten Bildern gute Ergebnisse zu erzielen. Das gilt natürlich für B2B genauso wie für B2C.
Aber auch wenn Sie fest davon ausgehen können, dass Bilder angezeigt werden: Prüfen Sie kritisch, ob es auch Sinn macht. Das Zauberwort ist einmal mehr „Content! Content! Content!“. Ein Bild muss die Botschaft besser rüberbringen als der Text. Wenn das Bild das nicht leisten kann: Nehmen Sie Text. Und bitte: Berücksichtigen Sie, dass Sie nicht nur MESSEN, sondern RICHTIG MESSEN. Es kann nämlich durchaus sein, dass Sie mit auffälligen Bildern mehr Klicks in Ihrem Mailing erhalten. Das ist schön, aber nutzt gar nichts, wenn ein Versprechen gemacht wird, das auf der Landeseite dann nicht eingelöst werden kann. Sie wollen ja verkaufen (vermutlich zumindest). Also zählt die Conversion, und nicht die Klick-through-Rate. Eine Ausnahme sind Medien-Seiten die vom Traffic leben: Dann hat der Klick im Mailing einen Wert an sich.
Oft wird gefragt: Bleibt meine Mail im Spam-Filter hängen, wenn sie nur aus Bildern besteht? Es gibt eine ominöse 40:60-Regel, nach der der Bildanteil bei maximal ca. 40% liegen soll. Wir können das aus unserer Arbeit nicht bestätigen. Spam-Filter arbeiten nach einem umfangreichen Regelwerk, von denen der Bild-Anteil einer unter vielen Dutzend Regeln ist. In der Praxis (und bei Einhaltung der sonstigen üblichen Regeln im Umgang mit Spam-Filtern) dürften Sie auch mit einem deutlich höheren Bild-Anteil keine Probleme haben.
Zusammengefasst:
- Schätzen Sie ab, ob Bilder bei einem relevanten Teil Ihrer Leserschaft überhaupt wahrgenommen werden.
- Setzen Sie Techniken ein, die dafür sorgen, dass eine Mail auch mit unterdrückten Bildern funktioniert.
- Prüfen Sie kritisch, ob mit Bildern das Ziel „optimale Conversion“ überhaupt erreicht wird, oder ob es sich um das Vorgaukeln von guten Klickraten handelt, die sich nicht in Erträgen widerspiegeln.
- Haben Sie wegen der Spam-Filter keine Schere im Kopf. Aber nutzen Sie Tools zur Spam-Einschätzung, bevor Sie versenden.